Dornier Do 24 T-3
Type: Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg
Spannweite: ca 26 m
Länge: ca 21 m
Schwierigkeitsgrad: Nur erfahrene Taucher
Strömung: nein
Tiefe: 27 bis 30m
Die Dornier Do 24 war ein dreimotoriges, hochseefähiges Flugboot, dessen überaus erfolgreicher Entwurf auf die 30er Jahren zurück geht. 1937 zum Erstflug gestartet, konnte der Serienbau mangels Interesses des deutschen Reichsluftfahrtministerium nur durch eine größere Order des niederländischen Marine Luchtvaart Dienst begonnen werden. Die Kolonialmacht Niederlande benötigte hochseetaugliche Flugboote für den Einsatz in ihrer Kolonie Niederländisch-Ostindien, dem heutigen Indonesien. Das RLM zeigte erst nach Ausbruch des 2. Weltkrieges doch noch Interesse, da man ein leistungsfähiges Flugboot für die Fernaufklärung, Transportaufgaben und Seenotrettung brauchte. Daher wurde im Frühjahr 1941 das Modell T-1 entwickelt, welches mit BMW-Motoren vom Typ Bramo-Fafnir 323 R-2 ausgestattet war. Der Fafnir war ein Spross einer bewährten Motorenfamilie und wie der amerikanische Wright Cyclone ein Neunzylinder-Sternmotor mit ebenfalls 1000 PS. 1942 erschien noch die verbesserte Version T-2. Im August 1942 wurde damit begonnen, die T-2 durch die T-3 zu ersetzen. Diese Variante unterschied sich hauptsächlich durch die erweiterte Bewaffnung. Sie erhielt im A- und C-Stand je ein MG131/13mm von Rheinmetall, die in den neuen D30/131-Kuppeln untergebracht waren. Der B-Stand auf dem Rumpfrücken erhielt in einer gepanzerten HD151/1-Kuppel ein MG151/15mm von Mauser. Zudem wurde auch die Funk- und Navigationsausrüstung verbessert. Zu ihr gehörten ein FuG 141, ein FuG 16Z und ein Autopilot K-12.
Die Do 24 von Kjevik gehörte einer Seenotstaffel der deutschen Luftwaffe
Die unidentifizierte Do 24 lag aus unbekannten Gründen vor dem Flugplatz von Kjev
Das Wrack liegt im Topdalen-Fjord in der Nähe des Flugplatzes Kjevik. Es liegt in 30-36 m Tiefe weit verstreut in vier Teilen. Es ist einfach von Land aus zu betauchen und liegt ca. 50 m vom Ufer der geschützten Bucht entfernt. Eine Boje markiert das Wrack, so dass es leicht zu finden ist. Seile verbinden die einzelnen Teile, so dass man sie auch bei schlechterer Sicht alle finden kann. Nach dem Krieg haben norwegische Taucher das Wrack gesprengt. Ein Triebwerk soll Ende der 80er Jahre geborgen und an ein Museum gegeben worden sein. An welches, konnte nicht herausgefunden werden. Das Wrack wurde in der Vergangenheit wiederholt von Tauchern verschiedener Streitkräfte als Trainingsobjekt für Unterwasserbergungen verwendet. So wurden die Tragflächen versetzt. Das Wrack sollte mit großer Vorsicht behandelt und nach Möglichkeit nicht berührt werden, da die Aluminiumstruktur mittlerweile sehr brüchig geworden ist und dadurch das Wrack leicht beschädigt werden kann. Der Grund ist schlammig, so dass die Sicht schnell durch unachtsame Bewegungen verschlechtert werden kann. Der Tauchplatz ist sehr beliebt, da die Do 24 ohne großen Aufwand und auch bei schlechtem Wetter betaucht werden kann, wenn Ausfahrten mit einem Boot nicht möglich sind. Auch die Umgebung des Tauchplatzes ist militärhistorisch interessant. Die Felsformation oberhalb der Wracklage weist noch immer Bunker und Geschützstellungen der Wehrmacht auf.ik nahe Kristiansand in der geschützten Bucht im Topdalen-Fjord. Am 22. April 1945 führte eine De Havilland Mosquito FB. Mk. VI der kanadischen 404 Sqn. des Coastal Command einem Aufklärungsflug durch. Die Einheit war gerade erst auf das Muster konvertiert und im schottischen Banff stationiert worden. Dadurch wurde sie Teil des Banff Strike Wing. Es war der erste operationelle Einsatz der 404 Sqn. mit der Mosquito. Es handelte sich um die Maschine mit der Kennung EO-H (S/N RF 851), die von Flying Officer A. Catrano and Flight Lieutenant A. E. Foord geflogen wurde. Sie waren um 9:26 Uhr in Banff gestartet. Um 12:26 Uhr glaubten sie eine Blohm & Voss Bv 138 und eine Heinkel He 115 gesichtet zu haben, die vor dem Stützpunk Kjevik auf dem Wasser vor Anker lagen und griffen erst die vermeintliche Bv 138 und dann die He 115 mit ihren Bordkanonen an. Die Bv 138 explodierte sofort in einer 150 m hohen Rauchsäule und sank. Die He 115 wurde schwer beschädigt. Mehr ist nicht bekannt. Der Angriff kam so schnell, dass die Deutsche Luftwaffe nicht mehr reagieren konnte. Bis der Angriff vorüber war, konnten keine in Kjevik stationierten Jagdflugzeuge Messerschmitt Bf 109 der IV./JG 5 in die Luft gebracht werden. Die Rauchsäule soll von der Mosquito-Besatzung noch in 40 Meilen Entfernung zu sehen gewesen sein, als sie bereits auf dem Rückflug waren. Die meisten Quellen beschreiben das versenkte Flugzeug fälschlicherweise als Bv 138, da dies offensichtlich aus den Einsatzberichten des Banff Strike Wing hervorgeht. Schon lange ist aber aufgrund des Wrackfundes bekannt, dass es sich in Wahrheit um eine Do 24 gehandelt hat. Eine Verwechslung durch die Besatzung der Mosquito ist je nach Perspektive leicht möglich, da sowohl die Do 24 als auch die Bv 138 über drei Triebwerke verfügten und beide Typen Schulterdecker waren. Die Bv 138 wich in ihrer Erscheinung besonders durch ihr Doppelleitwerk ab. Beide Muster waren auch oft nebeneinander vor ihrem Seefliegerhorst anzutreffen.an. Für den Zeitraum Dezember 1944 können noch zwei Seenotstaffeln in Norwegen nachgewiesen werden. Es waren die Seenotstaffeln 50 und 51. Die Seenotstaffel 50 war in Sola-See stationiert, einer Seefliegerbasis nahe Stavanger, während die Seenotstaffel 51 weiter nördlich in Tromsø stationiert war. Beide Staffeln waren mit den Varianten T-2 und T-3 ausgestattet. Eine Zuordnung zu einer der beiden Staffeln und eine eindeutige Identifizierung des Flugzeugs ist nicht sicher möglich. Kjevik war nicht Basis der Do 24, da Kjevik zu keiner Zeit von der deutschen Luftwaffe als offizieller Seefliegerhorst genutzt wurde. Die alliierten Geheimdienste waren davon stets ausgegangen, da Kjevik vor der Besetzung durch Deutschland im April 1940 ein Seefliegerhorst der Marineflieger der norwegischen Marine gewesen war und somit die dafür nötige Infrastruktur vorhanden war. Am wahrscheinlichsten handelt es sich bei der Maschine von Kjevik um eine Do 24 T-3 der Seenotstaffel 51, da ihr die einzigen ungeklärten Schicksale zuzuordnen sind. Demnach müsste die Maschine das Stammkennzeichen P7+?N getragen haben. Die dritte Stelle des Stammkennzeichens ist unbekannt, genauso wie die Seriennummer.
Technische Daten beziehen sich auf die Typvariante Do 24 T-3:
Spannweite: 27,00 m
Länge: 21,95 m
Höhe: 5,75 m
Flügelfläche: 108 m²
Fluggewicht: 16.200 kg
Höchstgeschwindigkeit: 290 km/h
Dienstgipfelhöhe: 5.600 m
Reichweite: 4700 km
Triebwerke: 3 x BMW Bramo-Fafnir 323R-2 mit je 1000 PS
Besatzung: 6
Bewaffnung: 2 x MG131/13 mm und ein MG151/15 mm in drei Gefechtsständen
Technical data refer to the model Do 24 T-3:
Wing span: 27,00 m
Length: 21,95 m
Hight: 5,75 m
Wing area: 108 m²
Take-off weight: 16.200 kg
Maximum speed: 290 km/hService ceiling: 5.600 m
Range: 4700 km
Engines: 3 x BMW Bramo-Fafnir 323R-2 with 1000 hp each
Crew: 6
Armament: 2 x MG131/13 mm and one MG151/15 mmare still remains of bunkers and former emplacements for anti aircraft guns of the Wehrmacht.