“Inger Mari”
GPS position: N 57.973617 E 7.529830
Typ: Wrack
Technische Daten:
Tonnage: 75 BRT
Länge: 21,67 m
Breite: 5,97 m
Tiefgang: 2,87 m
Maschinenanlage: ein Union-Diesel mit 135 PS
Besatzung: 2
Die kleine hölzerne Frachtschute wurde 1936 in Risør von K. Christensen & Co. gebaut. Auftraggeber war Nils Halvorsen A/S aus Porsgrunn, der das Boot auf den Namen “Mirjam III” taufte. Offensichtlich blieb es fast drei Jahrzehnte in seinem Besitz, denn der erste dokumentierte Besitzwechsel ereignete sich erst 1964. Der in Akland, nahe dem Bauort Risør ansässige Kapitän Per Hansen kaufte das Boot und taufte es kurze Zeit später, Anfang 1965, auf den Namen “Inger Mari” um. Ihr Rufzeichen war LJEW.
Am Vormittag des 14. Februar 1965 war die “Inger Mari” auf einer Fahrt von Brevik nach Flekkefjord. Sie hatte 2200 Säcke Zement geladen, eine Last von 110 Tonnen. Der Versicherungswert von Schiff und Fracht betrug 80.000 NOK. Kapitän Hansen war allein auf der Brücke. Hansen war mit voller Fahrt unterwegs und mit der Seekarte beschäftigt. So merkte er nicht, dass er dem Land zu nahe kam. Gegen 11:20 Uhr lief er bei Nautfjell an der Südspitze von Skjernøy auf Grund. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit schlug das Boot sofort leck und begann schnell zu sinken. Kapitän Hansen entschloss sich dennoch, auf dem Schiff zu bleiben. Das zweite Besatzungsmitglied machte jedoch das Beiboot klar und ruderte nach Farestad, wo das Rettungsboot “Olav Ringdal jr.” lag. Nachdem er es alarmiert hatte, lief es sofort zur Unglücksstelle aus. Als sie dort ankamen, war die “Inger Mari” jedoch schon gesunken. Kapitän Hansen war es noch gelungen, seine Schwimmweste anzulegen und über Bord zu springen, als das Wrack vom Riff zu rutschen und zu sinken begann. Es war ihm gelungen, an Land zu schwimmen und wurde wohlbehalten von einem anderen Boot aus Farestad an Bord genommen und an Land gebracht.
Das Wrack, welches bei lokalen Tauchern aus der Region Mandal auch einfach nur als “Miriam” bekannt ist, liegt in 28 bis 32 m Tiefe. Der hölzerne Rumpf ist größtenteils verrottet, die Metallteile jedoch sind noch vorhanden. So sind noch die große Winsch, Mast und Ladebaum und die Maschinenanlage mit Ruder und Schraube noch deutlich zu sehen. Markant ist auch die Ladung aus Zementsäcken, die ausgehärtet noch immer fein säuberlich aufgestapelt sind.